Auf Grund der Entwicklungen rund um die Ausbreitung des Corona-Virus (Covid-19) kann unser Fest am 9. Mai 2020 leider nicht wie geplant stattfinden!
День Победы - Wer nicht feiert, hat verloren!Basisorganisation 8.Mai-Berliner VVN-BdA
2. April 2020
Auf Grund der Entwicklungen rund um die Ausbreitung des Corona-Virus (Covid-19) kann unser Fest am 9. Mai 2020 leider nicht wie geplant stattfinden!
13. April 2019
Wir freuen uns sehr, dass wir auf unserem Fest eine Veteranin der Roten Armee aus Russland, begrüßen zu können:
Maria Anisimovna Serdyuk (*12. November 1922)
Maria Anisimovna Serdyuk wurde in Kasachstan geboren. Zu Beginn des Krieges absolvierte sie medizinische Kurse in Moskau und konnte in einem Krankenhaus arbeiten. Heute erinnert sie sich: „Wir haben gelernt, Erste Hilfe in der Praxis zu leisten. Einmal brachten sie einen jungen Mann mit einer offenen Wunde am Oberschenkel. Vor dem Anblick von Blut wurde ich ohnmächtig. Sie haben mich zur Besinnung gebracht. Der Arzt las die Notiz, dass wir nicht den Verstand verlieren können. Wir sind im Krankenhaus, um anderen zu helfen. Seitdem stehe ich fest, halte fest.“
Maria Anisimovna ging mit 19 Jahren, 1942, an die Front. Im 208. selbstständigen Bataillon der 13. Armee der 1. Ukrainischen Front war sie als Sanitätsärztin tätig und nahm an der Schlacht am Kusker Bogen sowie der Berliner und Prager Operation teil. Ihr Leben zu riskieren und das Leben anderer zu retten, hat einen wirklichen Beitrag zur Erreichung des Sieges geleistet.
Zum 9. Mai, dem Tag des Sieges, sagte sie: „Es war so eine Freude – es ist unmöglich in Worten zu vermitteln! Sie schossen, sangen Lieder, tanzten, freuten sich. Wie viele Menschen im Krieg starben, ist schwer vorstellbar. Dies war die wahre Ausrottung der Menschen durch die Faschisten. Und wir haben den Feind bekämpft. Das Jahr 1943 war besonders hart – die Schlacht von Kursk. Es fällt mir immer noch schwer, mich daran zu erinnern, wie viele Kollegen gestorben sind. Dort wurden so viele Menschen getötet, dass die Schützengräben und alle Kreuzungen mit Leichen verstopft waren. Am Kursker Bogen war die ganze Erde mit Blut gesättigt. Dann wurde es einfacher. Es war ein Wendepunkt im Krieg.
Am Ende des Krieges gab es echten Jubel.
Was kann ich jetzt über den Tag des Sieges sagen? Es gibt große religiöse Feiertage, auf die sich die Menschen vorbereiten und mit Freude feiern. Der Tag des Sieges ist vergleichbar mit religiösen Feiertagen. Ich würde sagen, dass dies sogar der schönste ist. Ein echter Feiertag, echte Freude, aber mit Tränen in den Augen. Wir müssen uns daran erinnern, wie schwer dieser Sieg war und wie viele Menschen starben.“
11. April 2018
Wir freuen uns sehr, dass wir auf unserem Fest zwei Veteranen der Roten Armee aus Russland, begrüßen zu können:
Iwan Iwanowitsch Schutschkow (*7. Juli 1926)
Iwan Iwanowitsch Schutschkow wurde am 7. Juli 1926 in Ussurijsk (Region Primorje) in einer Arbeiterfamilie geboren. Früh verwaist, wuchs er von 1939 bis 1941 im Kinderheim Nr.27 in Taschkent auf. Von Oktober 1941 bis Oktober 1943 bis zum Eintritt in die Rote Armee absolvierte er eine Berufsausbildung und arbeitete als Dieselmechaniker im Margilaner Seidenkombinat im Gebiet Ferghana (das Kombinat stellte Fallschirme für die Rote Armee her).
Im Herbst 1943 wurde Iwan Schutschkow in die Rote Armee einberufen, wo er bis zum 12. Oktober 1987 (44 Jahre) diente. Schutschkow ist Teilnehmer am „Großen Vaterländischen Krieg“. Sein Weg begann in Poltawa und endete in Berlin. Seine militärische Laufbahn begann als einfacher Soldat und beendete diese im Rang eines Oberst. Iwan Iwanowitsch Schutschkow nahm an den Kampfhandlungen im Verband der 1. Ukrainischen Front sowie der 17. Luftarmee teil und war beteiligt an der Befreiung von Weißrussland, Wien und Berlin.
Nach dem Kriegsende diente Schutschkow im Militärkreis Kiew. Von 1952 bis 1954 besuchte er die Hohen Zentralen Artilleriefortbildungskurse für Offizierskader und absolvierte die Kraftfahrberufsschule in Rjasan sowie einen Intensivkurs an der Akademie für rückwärtige Infrastruktur und Verkehr.
Er leistete er seinen Dienst bei den strategischen Raketentruppen im Norden des Landes sowie in den Militärkreisen von Leningrad, Mittelasien, Vorkarpaten, Moskau und an der Wolga. Elf Jahre verbrachte er bei den strategischen Raketentruppen und nahm an der Aufstellung erster Regimente dieser Truppengattung teil.
Während seiner Zeit beim Militär wechselte er 16 Mal seinen Standort. Die letzten 18 Jahre bei den Streitkräften hatte er im Rang eines Oberst das Kommando über unterschiedliche Truppeneinheiten.
Seit der Außerdienststellung am 12. Oktober 1987 arbeitet Iwan Schutschkow bis heute an der Schule Nr. 7 in Frjasino (Gebiet Moskau), wo er als Militärleiter tätig ist. Seit 2005 ist er für Sicherheitsangelegenheiten an der Schule zuständig. Iwan Iwanowitsch leitet das von ihm gegründete Militärmuseum. Im Museum finden regelmäßige Treffen zwischen den Schülern und mit Kriegs- und Arbeitsveteranen statt.
Während seines Dienstes und der Arbeit wurde der Kriegsveteran mit dem Orden des „Großen Vaterländischen Krieges“ II. Klasse, dem Orden „Für den Dienst am Vaterland in den Streitkräften“ III. Klasse, dem Orden „Zeichen der Ehre“, der Medaille „Für Verdienste im Kampf“, zwei Medaillen „Für die Befreiung von Weißrussland“, Medaillen „Sieg über Deutschland“, „Für die Einnahme Wiens“, „Für die Einnahme Berlins“, der Schukow-Medaille und weiteren Auszeichnungen.
Nikolai Iwanowitsch Koslow (*20. Juli 1925)
Nikolaj Iwanowitsch Koslow wurde am 20. Juli 1925 im Gebiet Kursk in einer Bauernfamilie mit zehn Kindern geboren. Die Mutter stammte aus einer Familie von Donkosaken, der Vater war Russe. 1939 nach dem Abschluss der 7. Klasse begann Nikolaj mit der Ausbildung an der Gewerbeschule Nr. 43 in Moskau. 1941 absolvierte er eine Lehre als Meister der Metallverarbeitung.
1941 meldete sich Koslow freiwillig zur Verteidigung Moskaus und trat den damals formierten Sondereinheiten bei. Im gleichen Jahr wurde er an die Kalininer Front in eine Maschinenpistolenschützenkompanie versetzt. Nach Verwundung im Jahre 1942 wurde Nikolaj Koslow in eine Division der 2. Weißrussischen Front versetzt. Nach der zweiten Verwundung (1943), der anschließenden Behandlung und einem Aufklärerkurs wurde er im Rang eines Oberfeldwebels stellvertretender Kommandeur der Regimentsaufklärung an der Front. Koslow nahm an der Befreiung von Weißrussland, dem Baltikum sowie der Westukraine teil und kam bis zur Weichsel (Ostpreußen), wo er im Kampf schwer verletzt wurde.
Bei der Befreiung von Weißrussland wurde Nikolaj Koslow für die Ausführung eines Sonderauftrags im Rahmen der Operation „Bagration“ von Marschall Schukow persönlich mit dem Orden des Roten Sterns ausgezeichnet.
Während der Kampfhandlungen von 1941 bis 1944 wurden ihm für seine Einsätze folgende Auszeichnungen verliehen: „Ruhmesorden“ III. und II. Klasse, zwei Orden des „Roten Sterns“, „Orden des Großen Vaterländischen Krieges“ II. und I. Klasse, drei Tapferkeitsmedaillen und weitere Medaillen.
Von 1945 bis 1947 befand sich Koslow in verschiedenen Krankenhäusern zur Behandlung. Ab 1947 war er beim Kreiskomitee der KPdSU in Kursk für den Landwirtschaftsbereich zuständig und wurde anschließend 1950 nach Moskau in die Hauptverwaltung für Bau beim ZK KPdSU versetzt. Im März 1950 wurde er zum Leiter eines Betonwerks in Dneprodserschinsk. 1954 wurde Nikolaj Koslow in das Gebiet Amur und 1957 in die Region Chabarowsk abkommandiert. 1963 nahm er als Leiter eines Bau- und Montagekombinats in Tula seine Tätigkeit auf. 1968 war der Kriegsveteran in Serpuchow und Tschechow, um dort Bau- und Montagearbeiten an den Bauobjekten zu organisieren. Während seiner Arbeit bei der Hauptverwaltung für Bau von 1950 bis 1984 wurde Nikolaj Koslow mit über 200 Anerkennungsurkunden ausgezeichnet. 1975 wurde er zum „Verdienten Bauingenieur des Verteidigungsministeriums der UdSSR“. 1984 trat er nach schwerer Krankheit in den Ruhestand.
Seit 1985 engagiert er sich aktiv gesellschaftlich, vor allem in der Jugendarbeit seiner Stadt. Lange Zeit gehörte er dem Veteranenrat von Serpuchow an. Zurzeit ist Nikolaj Koslow Mitglied des Komitees der öffentlichen städtischen Organisation der Kriegs- und Militärdienstveteranen in Serpuchow.
Während seiner gesellschaftlichen Tätigkeit von 1985 bis 2017 wurde Koslow mehrmals von der Stadtverwaltung Serpuchow und der Gebietsverwaltung Moskau ausgezeichnet. Seit 2015 ist er Ehrenbürger von Serpuchow.
25. April 2016
Wir freuen uns sehr, die Veteranen Petr Wassiljewitsch Alaev aus Riga und Alexander Danilowitsch Bytschok am 9. Mai 2016 auf unserem Fest im Treptower Park begrüßen zu dürfen. Mit Petr Alaev, Teilnehmer der „Berliner Operation“ und ist Träger der Medaille „Für die Einnahme Berlins“ und des Ordens „Roter Stern“, konnten wir dieses Interview im April 2016 führen.
Wie sind Sie zur Roten Armee gekommen?
Ich wurde am 26. Juni 1922 in der russischen Region Altai (das ist in Südsibirien) geboren. Nach der Schule wollte ich Lehrer werden und begann ein Studium an einer pädagogischen Fachschule. Noch während meiner Schulzeit trat ich in einen Luftsportklub ein, wo ich abends immer trainierte und mit der Zeit lernte, eine U 2 – eine recht einfache Maschine – zu fliegen. Ich hatte damals keine Ahnung, wie nützlich diese Fähigkeiten für mich im Krieg sein würden. Als ich mit meiner Ausbildung im Luftsportklub fast fertig war, kamen Vertreter der Militärfliegerschule Omsk zu uns und boten mir an, bei ihnen eine Ausbildung aufzunehmen. So wechselte ich vom dritten Studienjahr an der pädagogischen Fachschule an eine militärische Ausbildungseinrichtung. Und so bin ich zur Roten Armee gekommen.
Wann ist Ihnen bewusst geworden, dass der deutsche Faschismus eine heraufziehende Gefahr bedeutet, und wann haben Sie erkannt, dass der deutsche Faschismus eine direkte Bedrohung für die Sowjetunion ist?
Dass die internationale Lage schwierig ist, wusste ich schon während meines Lehrerstudiums. Und ich weiß noch, als ich dann an der Militärfliegerschule war, da sagte unser Kommissar immer: „Wir haben zwar einen Nichtangriffspakt mit Deutschland, aber wir sollten auf alles gefasst sein“.
Wie war Ihr Leben an der Front? Und was haben Sie in der Roten Armee während der Berliner Operation gemacht?
Wegen des Krieges wurde das Lehrprogramm an der Fliegerschule gekürzt, darum war ich schon im Februar 1942 mit meiner Ausbildung fertig.
1942 bin ich nicht an die Front gekommen, sondern wurde in den Fernen Osten versetzt. 1944 wurde ich auf den Sturzkampfbomber Pe-2 umgeschult. Nach Abschluss der Umschulung wurde mein Geschwader zur 1. Weißrussischen Front verlegt. Den ersten Kampfeinsatz hatten wir in der Stoßrichtung Warschau. Nach der Befreiung von Polen bin ich dann auch über deutschem Gebiet geflogen. An der Berliner Operation habe ich direkt und unmittelbar teilgenommen.
Wie ist es Ihrer Familie während der furchtbaren Kriegsjahre ergangen?
Während des Krieges hatte es meine Familie alles andere als leicht. Im Hinterland lebte man nach der Devise „Alles für die Front, alles für den Sieg“, dementsprechend war das Lebensniveau stark gesunken. Mein Vater ist früh gestorben, meine Mutter musste also uns fünf Kinder alleine erziehen. Ich habe immer meinen ganzen Wehrsold an meine Mutter geschickt.
In welcher Einheit haben Sie während der Berliner Operation gekämpft?
Ich war beim Bombergeschwader 540, als Kommandeur einer Flugzeugbesatzung und Unterleutnant.
Während der Berliner Operation habe ich 15 Kampfeinsätze geflogen. Nach der Eroberung von Berlin wurde unsere Einheit umbenannt und erhielt den Ehrennamen Bombergeschwader 540 „Berlin“.
Ich weiß, dass Nikolai Bersarin Stadtkommandant von Berlin war. Ich habe ihn persönlich nie getroffen, aber ich kann sagen, was uns verbindet – die Vorfahren von Nikolai Bersarin stammen aus Lettland, wo ich jetzt lebe.
Wie haben Sie den 9. Mai erlebt?
Am 8. und 9. Mai befand ich mich auf einem Feldflugplatz im Gebiet von Landsberg, ungefähr 100 Kilometer vor Berlin.
Am 8. Mai befanden sich die Besatzungen und Flugzeuge in höchster Bereitschaft, die PE-2-Bomber waren in voller Kampfbereitschaft startklar. Der Personalbestand des Luftwaffenregiments war vollzählig auf dem Flugplatz und wartete auf einen Befehl zum Start. Aber der Befehl zum Abflug kam nicht.
In der Nacht vom 8. auf den 9. Mai hörten wir Gefechtslärm, was uns beunruhigte. Aber wie sich herausstellte, wurde den Wachposten auf diese Weise mitgeteilt, dass der Krieg vorbei war. Man improvisierte sozusagen einen Salut. Danach wurde dann schon offiziell über das Radio über das Kriegsende informiert. Am Morgen des 9. Mai musste das gesamte Regiment antreten, und der Kommandeur der 183. Bomberdivision, Oberst Sitkin, gratulierte allen Soldaten zum TAG DES SIEGES! Danach gab es ein festliches Mittagessen, die Frontration 100 Gramm (Vodka) auf den SIEG und ein großes künstlerisches Laienkonzert.
Wie ging Ihr Leben nach dem 9. Mai 1945 weiter?
Nach dem Krieg habe ich an vielen unterschiedlichen Stellen gedient. Unser Bombergeschwader 540 „Berlin“ verblieb in der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland. 1949 wurde ich in das Baltikum versetzt. 1957 ging es auf die Insel Sachalin, also fast 10.000 Kilometer östlich von Berlin. Von 1960 bis 1967 war ich wieder in Deutschland. Ich habe meine Dienstzeit 1971 in Riga als stellvertretender Stabschef eines Fliegergeschwaders beendet. Nach der Entlassung aus den Streitkräften habe ich mir endlich den Wusch meiner Jugend erfüllt und noch 17 Jahre als Lehrer gearbeitet.
Wie ergeht es den Kriegsveteranen im heutigen Lettland?
Dem Staat sind die Kriegsveteranen egal, er unterstützt sie überhaupt nicht. Kämpfer gegen die Nazis haben in Lettland keinerlei Status. Ich darf nicht einmal meine Uniform und meine Auszeichnungen tragen.
Was halten Sie von dem jährlichen Aufmarsch zu Ehren der lettischen Waffen-SS-Legionäre?
Weniger als nichts.
Wussten Sie, dass VVN-BdA-Mitglieder (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten) nach Riga gereist waren, um sich an den Protesten gegen diesen Aufmarsch zu beteiligen? War Ihnen bekannt, dass man ihnen die Einreise verboten hat und dass sie von den lettischen Behörden ausgewiesen wurden?
Am 16. März wusste ich es nicht, ich habe es dann später aus der Zeitung erfahren.
Was würden Sie der Jugend für das weitere Leben mit auf den Weg geben wollen?
Die Menschen, die ihr Leben im Kampf gegen den Nazismus geopfert haben, die für die Freiheit der Menschheit gestorben sind, müssen in ehrenvollem Gedenken behalten werden.
Und: Der Nazismus darf nie wieder auferstehen!
21. April 2016
Wir freuen uns sehr, die Veteranen Petr Wassiljewitsch Alaev aus Riga und Alexander Danilowitsch Bytschok am 9. Mai 2016 auf unserem Fest im Treptower Park begrüßen zu dürfen. Zeitzeugen bereichern das Fest seit Jahren mit Schilderungen ihrer Erlebnisse. In den letzten Jahren gehörten dazu Zeitzeugen wie Moritz Mebel (Oberleutnant der Roten Armee), Stefan Doernberg (Leutnant der Roten Armee), Ilja Kremer (Soldat der Roten Armee) und Wladimir Gall (Hauptmann der Roten Armee) auch polnische Kombattantinnen und Kombattanten, die in den Reihen der 1. Polnischen Armee an der Befreiung Berlins beteiligt waren. So Kapitän zur See Henryk L. Kalinowski, Oberleutnant Hania Szelewicz, Oberst Eugeniusz Skrzypek oder Major Lech Tryuk, der sich als Soldat der Armia Krajowa, nach dem gescheiterten Warschauer Aufstand 1944, der 1. Polnischen Armee anschloss.
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Alexander Danilowitsch Bytschok
Alexander Danilowitsch Bytschok wurde am 26. August 1925 geboren. 1942 wurde er im von den Nazis okkupierten Kiew auf der Straße verhaftet und zur Zwangsarbeit nach Deutschland deportiert. Er war 16 Jahre. Er musste in der Mühle schwer arbeiten. Zusammen mit Genossen entschloss er sich zur Flucht, wurde aber bald wieder gefasst. Erst kam er zur Gestapo, später nach Buchenwald, eines der furchtbarsten Vernichtungslager. Hier vergingen drei der längsten Jahre seines Lebens. Alexander musste die gestreifte Bekleidung mit dem roten Dreieck auf der Brust tragen, das Kennzeichen für politische Feinde des Reiches. Jeder Tag bestand aus unmenschlicher Arbeit, Hunger, Kälte, brutale Schikanen ohne Grenzen. Ungeachtet dessen alles hat er standgehalten, war er Lagerwiderstand tätig und half anderen Häftlingen so gut er konnte.
Nach dem Krieg konnte er nichts gestreiftes mehr sehen, nicht einmal mehr bei Frauenkleidern. Im Laufe der Zeit wurde alles, natürlich, etwas leichter… Aber ihm fällt es nach wie vor schwer etwas wegzuwerfen und die Hand gegen jemanden zu erheben. Der Krieg bringt nur eines hervor – Unglück, Leid, Tränen und Tod. Deshalb wünscht er allen Gesundheit.
Nach der Befreiung gelangte Alexander im Juli 1945 nach Hause nach Kiew. Seine Mutter erkannte den eigenen Sohn nicht, so sehr hatte ihn das Lagerleben verändert. Alexander baute den Donbass wieder mit auf und kehrte später nach Kiew zurück. Dort arbeitete er als Schlosser. Jedes Jahr geht er am 11. April nach Buchenwald, in seiner KZ-Kleidung mit Nummer. Diese Nummer trugen vor ihm fünf Personen. Alexander erinnert sich immer daran, das er Glück hatte, deren letzter Träger gewesen zu sein.
15. April 2016
Information für unsere Besucherinnen und Besucher:
Liebe Gäste, wir begrüßen euch alle herzlich auf unserer gemeinsamen Feier zum Tag des Sieges über den deutschen Faschismus! Dieses Fest ist von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e. V. und ihren Freundinnen und Freunden organisiert.
Unser Fest ist ehrenamtlich organisiert und unkommerziell. Alle Menschen die hier arbeiten, hinter den Ständen stehen, Essen und Getränke verkaufen und das Kinderfest organisieren, also dafür sorgen, dass wir gemeinsam einen schönen Tag verbringen, tun dies ehrenamtlich, unentgeltlich und sehr gerne. Deshalb kann es mal auch etwas länger dauern mit dem Essen, wir sind keine Profis.
Auf unserem Fest soll kein Platz sein für Nationalismus, Rassismus, Sexismus und Frauenfeindlichkeit, Homophobie und Diskriminierung jeder Art. Wir wünschen uns einen freundlichen, respektvollen Umgang mit allen und von allen Besucherinnen und Besuchern, egal welcher Nationalität oder welchen Geschlechts. Denn wir wollen ja alle unbeschwert feiern.
Freundschaft! Eure Festorganisation
FESTFLYER
BROSCHÜRE
16. Januar 2014
Diese Grabinschrift auf dem Leningrader Piskarew-Gedenkfriedhof für die, die während der Belagerung starben und dort in Massengräbern begraben sind, ist für uns von tiefer Bedeutung. Deshalb wollen wir in diesem Jahr der Verteidiger_innen Leningrads, der Leningrader_innen, die die 900-tägige Blockade ertragen mussten und aller gedenken, die für den langersehnten Tag des Sieges arbeiteten und kämpften. Der Kampf um den Frieden ist auch 69 Jahre nach der militärischen Zerschlagung des deutschen Faschismus durch die Armeen der Anti-Hitlerkoalition, die antifaschistischen Widerstandskämpfer_innen und Partisan_innen unsere tägliche Aufgabe. An sie alle feierlich zu erinnern, ist der Anlass unseres fröhlichen Festes im Treptower Park, unweit des Sowjetischen Ehrenmals. In diesem Geiste wollen wir auch am 9. Mai 2014 zusammen feiern.