Nikolai Iwanowitsch Koslow

2. Mai 2020

 

Während einer Reise nach Berlin sah ich Jugendliche, die die Leistung des sowjetischen Soldaten als Sieger des Faschismus und Befreier respektierten. Ich sah keine Aggression und keine Manifestation der Feindseligkeit gegenüber Russland. Mir als Veteran und Antifaschist ist das sehr angenehm.

Nikolaj war am 9. Mai 2018 zu Gast auf unserem Fest zum Tag des Sieges. Er wurde am 20. Juli 1925 im Gebiet Kursk in einer Bauernfamilie mit zehn Kindern geboren. Die Mutter stammte aus einer Familie von Donkosaken, der Vater war Russe. 1939 nach dem Abschluss der 7. Klasse begann Nikolaj mit der Ausbildung an der Gewerbeschule Nr. 43 in Moskau. 1941 absolvierte er eine Lehre als Meister der Metallverarbeitung.
 
1941 meldete er sich freiwillig zur Verteidigung Moskaus und trat den damals formierten Sondereinheiten bei. Im gleichen Jahr wurde er an die Kalininer Front in eine Maschinenpistolenschützenkompanie versetzt. Nach Verwundung im Jahre 1942 wurde Nikolai in eine Division der 2. Weißrussischen Front versetzt. Nach der zweiten Verwundung (1943), der anschließenden Behandlung und einem Aufklärerkurs wurde er im Rang eines Oberfeldwebels stellvertretender Kommandeur der Regimentsaufklärung an der Front. Nikolai nahm an der Befreiung von Weißrussland, dem Baltikum sowie der Westukraine teil und kam bis zur Weichsel (Ostpreußen), wo er im Kampf schwer verletzt wurde.
 
Bei der Befreiung von Weißrussland wurde Nikolaj Koslow für die Ausführung eines Sonderauftrags im Rahmen der Operation „Bagration“ von Marschall Schukow persönlich mit dem Orden des Roten Sterns ausgezeichnet.
 
Während der Kampfhandlungen von 1941 bis 1944 wurden ihm für seine Einsätze folgende Auszeichnungen verliehen: „Ruhmesorden“ III. und II. Klasse, zwei Orden des „Roten Sterns“, „Orden des Großen Vaterländischen Krieges“ II. und I. Klasse, drei Tapferkeitsmedaillen und weitere Medaillen.
 
Von 1945 bis 1947 befand sich Koslow in verschiedenen Krankenhäusern zur Behandlung. Ab 1947 war er beim Kreiskomitee der KPdSU in Kursk für den Landwirtschaftsbereich zuständig und wurde anschließend 1950 nach Moskau in die Hauptverwaltung für Bau beim ZK KPdSU versetzt. Im März 1950 wurde er zum Leiter eines Betonwerks in Dneprodserschinsk. 1954 wurde er in das Gebiet Amur und 1957 in die Region Chabarowsk abkommandiert. 1963 nahm er als Leiter eines Bau- und Montagekombinats in Tula seine Tätigkeit auf. 1968 war der Kriegsveteran in Serpuchow und Tschechow, um dort Bau- und Montagearbeiten an den Bauobjekten zu organisieren. 1975 wurde er zum „Verdienten Bauingenieur des Verteidigungsministeriums der UdSSR“. 1984 trat er nach schwerer Krankheit in den Ruhestand. Seit 2015 ist er Ehrenbürger von Serpuchow.