Lech Tryuk

1. Mai 2020

 

Wir dürfen nicht mehr als Feinde gegenüber stehen, wir müssen uns als Nachbarn begegnen!

Major Lech Tryuk, geb. 08.01.1928, 104. Syndikalistische Kompanie der Armia Krajowa (AK), später 1. Polnische Armee.
 
Als 16-jähriger nahm Leszek 1944 als Freiwilliger an dem Warschauer Aufstand in der 104. Syndikalisten-Kompanie der Heimatarmee (Armia Krajowa) teil. Nach dem gescheiterten Aufstand überquerte er die Weichsel und trat der 1. Polnischen Armee bei und war an der anschließenden Landung in Czerniaków beteiligt und der Schlacht am Pommern-Wall.
 
Nach der Befreiung von Szczecin (Stettin) überquerte er am 16.04.1945 bei Frankfurt (Oder) die Oder und stürmte weiter in Richtung des deutschen Konzentrationslagers Sachsenhausen und Berlin vor. Eindrücklich schilderte er, wie sein Regiment eine deutsche Barrikade auf der Höhe der U-Bahn-Station Deutsche Oper umgehen konnte. Die Polnische Armee setzte auf der rechten Flanke ihres Vorstoßes über die Goethe- und Bismarckstraße Nebelwerfer ein, um auf dem nahegelegenen Karl-August-Platz das Vorrücken sowjetischer Panzer zu ermöglichen. Auf den Treppen der Trinitatis-Kirche angelangt, erfuhr er über Funk von der Kapitulation General Weidlings vor den Truppen der sowjetischen 120. Garde-Panzer-Armee und der polnischen 1. Tadeusz-Kościuszko-Division.
 
Zwei seiner Schwestern waren Häftlinge im deutschen KZ Ravensbrück, sein Bruder wurde nach Italien verschleppt und trat dort nach der Befreiung den Reihen des II. Polnischen Korps von General Władysław Andres bei, das im Jahre 1942 über Usbekistan in den Iran aus der Sowjetunion evakuiert und unter das Ober-Kommando der 8. Britischen Armee gestellt wurde.