Petr Wassiljewitsch Alaev
2. Mai 2020
Die Menschen, die ihr Leben im Kampf gegen den Nazismus geopfert haben, die für die Freiheit der Menschheit gestorben sind, müssen in ehrenvollem Gedenken behalten werden. Und: Der Nazismus darf nie wieder auferstehen!
Petr Alaev war am 9. Mai 2016 zu Gast auf unserem Fest zum Tag des Sieges. Er wurde am 26. Juni 1922 in der russischen Region Altai (Südsibirien) geboren und lebt heute in Riga (Lettland). Nach der Schule wollte er Lehrer werden und begann ein Studium an einer pädagogischen Fachschule. Noch während seiner Schulzeit trat er in einen Luftsportklub ein, wo er abends immer trainierte und mit der Zeit lernte, eine U 2 – eine recht einfache Maschine – zu fliegen. Er wechselte im dritten Studienjahr von der pädagogischen Fachschule an die Militärfliegerschule Omsk.
Wegen des Krieges wurde das Lehrprogramm an der Fliegerschule gekürzt, so dass Petr schon im Februar 1942 mit seiner Ausbildung fertig war. 1942 ist er nicht gleich an die Front gekommen, sondern wurde in den Fernen Osten versetzt. 1944 wurde er auf den Sturzkampfbomber Pe-2 umgeschult. Nach Abschluss der Umschulung wurde sein Geschwader zur 1. Belorussischen Front verlegt.
Den ersten Kampfeinsatz hatte er in der Stoßrichtung Warschau. Nach der Befreiung von Polen wurde er auch über deutschem Gebiet eingesetzt. Petr nahm mit dem Bombergeschwader 540 als Kommandeur einer Flugzeugbesatzung im Range eines Unterleutnants an der Berliner Operation, der Schlacht um Berlin vom 16. April bis 8. Mai 1945, teil. Während der Berliner Operation hat er 15 Kampfeinsätze geflogen.
Nach der Eroberung von Berlin wurde die Einheit umbenannt und erhielt den Ehrennamen Bombergeschwader 540 „Berlin“.
Nach dem Krieg hat Petr an vielen unterschiedlichen Stellen gedient. Das Bombergeschwader 540 „Berlin“ verblieb in der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD). 1949 wurde er ins Baltikum und 1957 auf die Insel Sachalin versetzt. Von 1960 bis 1967 war er nochmals in Deutschland stationiert, bevor er seine Dienstzeit 1971 in Riga als stellvertretender Stabschef eines Fliegergeschwaders beendet hat. Nach der Entlassung aus den Streitkräften hat er sich endlich den Wusch seiner Jugend erfüllt und noch 17 Jahre als Lehrer gearbeitet.