Alexander Danilowitsch Bytschok
2. Mai 2020
Der Krieg bringt nur eines hervor – Unglück, Leid, Tränen und Tod“, so Alexander Danilowitsch Bytschok, daher wünscht er allen Gesundheit.
Alexander Danilowitsch Bytschok wurde am 26. August 1925 geboren. 1942 wurde er im von den Nazis okkupierten Kiew auf der Straße verhaftet und zur Zwangsarbeit nach Deutschland deportiert. Er war 16 Jahre. Er musste in der Mühle schwer arbeiten. Zusammen mit Genossen entschloss er sich zur Flucht, wurde aber bald wieder gefasst. Erst kam er zur Gestapo, später nach Buchenwald, eines der furchtbarsten Vernichtungslager. Hier vergingen drei der längsten Jahre seines Lebens. Alexander musste die gestreifte Bekleidung mit dem roten Dreieck auf der Brust tragen, das Kennzeichen für politische Feinde des Reiches. Jeder Tag bestand aus unmenschlicher Arbeit, Hunger, Kälte, brutale Schikanen ohne Grenzen. Ungeachtet dessen alles hat er standgehalten, war er Lagerwiderstand tätig und half anderen Häftlingen so gut er konnte.
Nach der Befreiung gelangte Alexander im Juli 1945 nach Hause nach Kiew. Seine Mutter erkannte den eigenen Sohn nicht, so sehr hatte ihn das Lagerleben verändert. Alexander baute den Donbass wieder mit auf und kehrte später nach Kiew zurück. Dort arbeitete er als Schlosser. Jedes Jahr geht er am 11. April nach Buchenwald, in seiner KZ-Kleidung mit Nummer. Diese Nummer trugen vor ihm fünf Personen. Alexander erinnert sich immer daran, dass er Glück hatte, deren letzter Träger gewesen zu sein.
Nach dem Krieg konnte er nichts gestreiftes mehr sehen, nicht einmal mehr bei Frauenkleidern. Im Laufe der Zeit wurde alles, natürlich, etwas leichter… Aber ihm fällt es nach wie vor schwer etwas wegzuwerfen und die Hand gegen jemanden zu erheben. Der Krieg bringt nur eines hervor – Unglück, Leid, Tränen und Tod. Deshalb wünscht er allen Gesundheit.