Boulevard de Stalingrad

29. März 2013

In Frankreich stößt man des Öfteren auf Stalingrad, in Paris ist eine Metrostation und ein Platz, der Place de la Bataille-de-Stalingrad, danach benannt, in Lyon und Nizza ein breiter Boulevard.  Sie erinnern ganz selbstverständlich an eines.- in Stalingrad rettete die Rote Armee die Zivilsation, hier war der Anfang des Endes des faschistischen Raub-und Eroberungskrieg der deutschen Wehrmacht.

 

In (West-)Deutschland erinnert in Limburg a. d. Lahn das „Zentrale deutsche Denkmal zum Gedenken an alle in Stalingrad gefallenen und in der anschließenden Gefangenschaft verstorbenen Soldaten“ an die Schlacht an Stalingrad. Auf einem Steinblock liegt eine große bronzene „Opferschale“. Gestiftet wurde das „Mahnmal“ vom revanchistischen „Bund ehemaliger Stalingradkämpfer Deutschlands“, errichtet wurde es mit der Hilfe der Bundeswehr und der Unterstützung der Stadt Limburg. Es verewigt den nationalistischen Opfermythos der ehemaligen Täter, kein Zeichen der Reue, keine Freude über die Befreiung vom Faschismus. Und vor Allem- kein Wort über die Millionen ermordeter sowjetischer Soldaten und Bürger.

 

Am 23. August 1942 erreichten die ersten Abteilungen der faschistischen Wehrmacht die Wolga bei Rynok nördlich von Stalingrad. Anfang  November gelang es den deutschen Einheiten, die fast völlig zerstörte Stadt nahezu vollständig unter ihre Kontrolle zu bringen. Doch bereits am 19. November 1942 wurden  die deutschen Angreifer  durch die sowjetischen Streitkräften der Donfront  innerhalb von fünf Tagen durch eine Zangenbewegung eingeschlossen. Am 31.Januar 1943 gingen Paulus und sein Stab in Gefangenschaft. Am 2. Februar 1943 kapitulierte die Wehrmacht in Stalingrad endgültig.

 

Zum 65 Jahrestag des Sieges von Stalingrad erklärte die „Fédération Internationale des Résistants-Association antifasciste“ (FIR):

„Der vom deutschen Faschismus angezettelte Krieg zielte von Anfang an auf Mord, Totschlag, Ausbeutung, Unterdrückung und Vernichtung. Coventry, Rotterdam, Warschau und Belgrad sind die Symbole des Luftterrors, den die Wehrmacht über die Städte Europas trugen. Auschwitz, Buchenwald, Majdanek, Sobibor haben sich in die Erinnerung der Menschheit eingegraben als Orte, an denen die Vernichtungspolitik des deutschen Faschismus stattfand. Babi Jar, Oradour, Lidice sind Stätten des nationalsozialistischen Terrors, die keiner Erklärung bedürfen. Stalingrad steht dagegen für die Hoffnung auf Befreiung und den Widerstand gegen den mörderischen deutschen Faschismus.

 

Diese Hoffnung wurde mit zahllosen Menschenleben bezahlt. Die sowjetische Seite verzeichnete in dieser Schlacht annähernd eine Millionen Opfer unter der Zivilbevölkerung und den Kämpfern der Roten Armee. Wir erinnern der Toten und gedenken all derjenigen, die sich mit ihrem Leben und ihrer Gesundheit für die Befreiung ihres Landes von der faschistischen Okkupation und die Zerschlagung der faschistischen Bestie eingesetzt haben.“

 

Nicht nur im militärischen Sinne war die totale  Niederlage der deutschen Truppen ein Wendepunkt, der Nimbus der „“unbesiegbaren““ Wehrmacht war zerstört. Die Nachricht des  unter größten Opfern erkämpften Sieges  der Roten Armee breitete sich in den besetzten Gebieten, bei den Partisanen und in den Konzentrations- und Vernichtungslagern wie ein Lauffeuer aus. In den besetzten Gebiete kam es zu einem massiven Anstieg von Angriffen durch Partisaneneinheiten auf die Wehrmacht und ihre Kollaborateure. Die Wende zu Befreiung war eingeleitet.

 
In Berlin fehlt auch heute noch eines : ein Boulevard de Stalingrad, ein Stalingrad Square, eine Сталинград аллея